Unsere Rasenpflege im Sommer hilft unserem Rasen dabei, gut durch die warme bis heiße Periode des Jahres zu kommen. Bisher hat sich der Sommer in Deutschland noch zurückgehalten. Aber er wird zweifelsfrei noch kommen. Und damit der Rasen dann auf die heißen Tage gut vorbereitet ist, haben wir für Sie vier Tipps für die perfekte Rasenpflege im Sommer zusammengestellt.
Was ist eigentlich das Problem im Sommer?
Die absolut richtige Frage, wo es doch so schön warm ist. Für uns Menschen ist dies die Zeit, in der wir viel Zeit im Garten verbringen. Wird uns zu warm oder bekommen wir einen Sonnenbrand, gehen wir wieder ins Haus oder unter den Sonnenschirm. Dann trinken wir einen Schluck, essen vielleicht etwas Leichtes und machen ganz normal weiter.
Dem Rasen geht es ähnlich. Allerdings mit dem Unterschied, dass er nicht weg kann. Insofern muss es unsere Aufgabe sein hier zu helfen. Damit der Rasen wächst braucht er Wärme, Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe.
Besonders Wärme und Licht gibt es im Sommer ausreichend. Das bedingt aber häufig, dass es bei den anderen beiden lebenswichtigen Faktoren ein wenig schmaler ausfällt. Hier sind wir als Gärtner gefragt. Um das Überangebot an Wärme und Licht zu kompensieren braucht es unsere Hilfe.
Tipp #1: Aerifizieren Sie den Rasen
Um das Wachstum im Rasen beizubehalten, ist es wichtig für ausreichend Luftaustausch zu sorgen. Gerade in Gärten, die einer Belastung ausgesetzt sind, sollte der Boden regelmäßig aerifiziert werden.
Was vom Wort her sehr kompliziert aussieht, ist in der Praxis zwar keine leichte Arbeit, aber auch keine größere Herausforderung. Das Aerifizieren, also das Belüften, des Rasens können Sie am besten mit einer Grabgabel vornehmen.
Sie stechen mit den Zinken der Gabel circa 10 Zentimeter tief in den Boden und bewegen die Gabel ein wenig vor und zurück. Häufig haben die Gartengabeln vergleichsweise flache Zinken, wodurch nur eine kleine Öffnung im Boden entsteht. Durch das Hin- und Herbewegen wird diese Öffnung ein wenig vergrößert.
Machen Sie dies im Abstand von 10-20 Zentimeter auf der Rasenfläche. Am Ende sieht es bei genauer Betrachtung so aus, als hätten Sie die Fläche perforiert. Allerdings nehmen Sie nun herkömmlichen Sand, beispielsweise aus dem Baumarkt, und streichen diesen über die Rasenfläche.
Auf diese Weise werden die gerade eingestochenen Löcher verfüllt. Der Sand sorgt einerseits dafür, dass das Wasser bei Niederschlag oder Bewässerung tiefer in den Boden eindringen kann. Andererseits wird die gewünschte Aerifizierung des Rasens erreicht.
Die Fläche ist weniger verdichtet und der Nährstoff Luft für den Rasen besser verfügbar.
Übrigens: Ob ihr Boden zu sehr verdichtet ist, erkennen Sie daran, dass sich Wasserpfützen bilden, die nicht sofort abfließen.
Tipp #2: Rasendünger für den Sommer ausbringen
Nachdem im Frühling der Rasen in die Wachstumsperiode gekommen ist, gilt es nun die Nährstoffversorgung für den Sommer sicher zu stellen. Neben der Aerifizierung braucht der Rasen natürlich noch viele weitere Nährstoffe. Diese finden sich in sogenannten Langzeitdünger-Mischungen.
Bringen Sie den Rasendünger am besten in einem feuchten Moment aus. Das bedeutet, entweder direkt nach einem Regenschauer oder vor dem Bewässern.
Warum zu diesen Zeitpunkten?
Die Feuchtigkeit wäscht den Dünger insofern aus, als dass sie die Nährstoffe in den Boden transportiert und dort für die Rasenpflanzen verfügbar macht. Da Regen weniger planbar als die Bewässerung ist, sollten Sie die Chance nutzen, sofern sie sich bietet.
Wenn nicht, sorgen Sie durch die Bewässerung selbst für den Moment. Die nassen Schuhe können Sie sich aber sparen und den Langzeitdünger direkt vor der Bewässerung ausbringen.
Denken Sie daran, eher morgens oder abends zu wässern – nicht in der Mittagssonne und Nachmittagshitze. Das hat vor allem den Hintergrund, dass die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet und damit mehr Wasser für die Rasenpflanzen verfügbar ist.
Der Langzeitdünger ist im Vergleich zum Starterdünger vor allem mit Nährstoffen versehen, die der Rasen braucht, um widerstandsfähig zu sein. Im Frühjahr sorgt der Starterdünger durch einen Stickstoffanteil dafür, dass der Rasen schnell wächst.
Das schnelle Wachstum verdrängt Unkraut. Ferner sorgt viel Wachstum auch für eine dichte, grüne Grasnarbe, die widerstandfähig ist. Um diese Qualität zu erhalten, ist aber vor allem notwendig die Gräser durch Nährstoffe „bei Laune zu halten“.
Mehr Wachstum würde an der Stelle auf begrenzter Fläche in die falsche Richtung führen. Deshalb nutzen Sie mit dem Langzeitdünger den richtigen Rasendünger für den Sommer. Er unterstützt die Gräser und sorgt bis zum Herbst für ausreichend Nährstoffe.
Tipp #3: Richtig und rechtzeitig Rasenmähen
Unser Lieblingsthema: Rasenmähen. Mit der einfachen Arbeit lässt sich eine wirklich gute Grundlage schaffen. Von daher ist es ein elementarer Bestandteil der Rasenpflege im Sommer.
Im Prozess des Rasenmähens wird der Halm gekürzt. Dabei ist eigentlich sofort auf den ersten Blick ersichtlich, dass ein „zu viel“ abmähen dazu führt, dass die Rasenpflanze geschwächt wird. Auch wenn wir menschlich das vollste Verständnis dafür haben, empfehlen wir den Rasen mindestens einmal pro Woche zu mähen.
Beachten Sie hierbei immer die Drittel-Regel. Der Rasen sollte maximal um ein Drittel seiner Länge gekürzt werden. Nachdem der Rasen nun im Frühjahr ordentlich gewachsen ist, sollte der erste Schnitt ab einer Höhe von 8 – 12 Zentimeter erfolgen.
Gemäß der Drittel-Regel also maximal auf eine Höhe von 6 – 8 Zentimeter kürzen. Anschließend sollte Sie dem Rasen mindestens drei bis vier Tage Ruhe geben, um sich von der Strapaze „Rasenmähen“ zu erholen. Natürlich wächst er in der Zeit weiter, sodass sie dann am fünften Tag bei Bedarf wieder mähen können.
Besonders nach längeren Abwesenheiten wie einem Urlaub oder auch einer stressigen Zeit sollte die Drittel-Regel unbedingt beachtet werden.
Wie gesagt, Sie haben unser vollstes Verständnis. Mit Blick auf die perfekte Rasenpflege im Sommer und den schönen grünen Rasenteppich sollten Sie sich aber die halbe Stunde mehr in der Woche nehmen. Ihr Rasen wird es Ihnen danken – versprochen!
Tipp #4: Regelmäßig und gründlich den Rasen bewässern
Des einen Leid, des anderen Freud – während wir uns freuen, dass es nicht regnet, lechzt der Rasen bei höheren Temperaturen nach dem kostbaren Nass. Das Bewässern des Rasens wird also zur Pflicht eines jeden Gärtners.
Hierzu eignen sich besonders die Morgen- als auch die Abendstunden. Mit Blick auf die Uhr ist der Abend sogar eher vorzuziehen, da die Periode der niedrigen Temperatur länger ist. Am Ende ist aber vor allem wichtig, dass Sie den Rasen bewässern.
Rasen bei Hitze wässern – wie geht es richtig?
Um den Rasen im Sommer zu bewässern, sollten Sie unbedingt einen Rasensprenger anschaffen. Je nach Fläche sogar mehrere, die parallel die Fläche wässern. Nur bei ganz kleinen Bereichen ist die Bewässerung von Hand machbar.
Denn: Bewässern Sie gründlich und intensiv, nicht häufig.
Rechnerisch ist es natürlich egal, ob sie fünf Mal fünf Minuten bewässern oder einmal fünfundzwanzig. Die Wassermenge wird ziemlich ähnlich sein.
Bei den kurzen Bewässerungen sorgt allerdings die Temperatur dafür, dass das Wasser nicht besonders tief in den Boden vordringt. Da die Wurzeln der Rasenpflanze allerdings 10-15 Zentimeter tief (und auch teilweise mehr) sind, kommt das Wasser dort während der kurzen Zeit gar nicht an.
Was passiert? Der Rasen prägt kürzere Wurzeln aus an der Oberfläche. Und sobald Sie einmal den Rasen nicht bewässern können, trocknet dieser schneller aus.
Durch eine intensive Bewässerung fördern Sie den Trieb des Rasens tiefe Wurzeln auszuprägen. Zudem minimiert sich Ihr Aufwand, dass Sie die Utensilien für das Bewässerung nur einmal pro Tag herausholen beziehungsweise aktivieren müssen.
Übrigens: Mit dem Tritt-Test können Sie prüfen, ob Ihr Rasen genug Wasser hat. Richten sich die Halme nach ca. 20 Minuten nicht wieder auf, braucht Ihr Rasen dringend Wasser.
Warten Sie nicht mit der Rasenpflege im Sommer
Schauen wir auf die vergangenen Jahre, war das Wetter im Sommer immer sehr unterschiedlich. Zwischen unglaublichen langen Hitzeperioden mit über 40 Grad und verregneten Wochen gab es quasi alles.
Wie der Sommer dieses Jahr wird, weiß nur der Sommer selbst. Warten Sie aber nicht darauf, wann der Sommer richtig kommt und was er dann macht. Agieren Sie schon vorher.
Der Rasen braucht regelmäßig Wasser. Auch dann, wenn der Sommer uns nur 15-20 Grad schenkt. Eine regenlose Periode von mehreren Wochen reduziert den Wassergehalt im Boden. Werden Sie aktiv und bewässern Sie den Rasen auch dann. Warten Sie nicht auf die ersten Trockenschäden.
Wenn es dann richtig warm wird, beregnen Sie den Rasen vornehmlich abends oder morgens. Den Rasen bei Hitze zu wässern ist zwar nicht schädlich, aber der größere Teil des Wassers wird einfach nur verdunsten.
Mit Hilfe eines Regenmessers im Garten können Sie abschätzen, ob Ihr Rasen bewässert werden muss. Ist ausreichend Niederschlag vorhanden, fällt für Sie der Aufwand der Rasenbewässerung natürlich aus. Wie gesagt, ein guter Indikator ist an der Stelle immer der Tritt-Test.
Laufen Sie über den Rasen und schauen Sie nach 15-20 Minuten, ob die umgeknickten Halme sich wieder aufgerichtet haben. Ist dies der Fall, hat Ihr Rasen ausreichend Feuchtigkeit.
Barfusslaufen auf dem Rasen ist positiv für Sie
Zugegeben ist nicht immer einfach an Rasenpflege im Sommer zu denken. Insofern haben wir ein wenig recherchiert, wie Sie sich die Zeit versüßen können.
Fakt #1: Das Barfusslaufen auf dem Rasen kann entspannen. Verschiedene Studien haben herausgefunden, dass der Prozess des Barfusslaufens den Kreislauf anregt, gleichzeitig aber auch den Stress abbaut. Diese Erkenntnisse sind übrigens einer der Gründe, warum Hochleistungssportler nach den Wettkämpfen barfuß auf dem Rasen auslaufen.
Fakt #2: Nutzen Sie die Zeit für Ihre Unterhaltung. Beispielsweise können Sie sich während der Zeit unseren neusten Blogartikel als Podcast anhören – oder eine interessante Folge aus dem Archiv heraussuchen. Und wenn Sie damit schon durch sind, gibt es noch viele weitere spannende Podcasts?
Fakt #3: Verbinden Sie Routinen. Während das reine Bewässern eine eher lästige Routine ist, könnten Sie dies mit dem Podcast- oder Hörbuch-Hören verknüpfen. Machen Sie dies beispielsweise nach dem Abendessen und genießen Sie so den Ausklang des Tages. Das sorgt dafür, dass die eigentliche Arbeit in einer für Sie wohltuenden Routine „verschwindet“.
Ich will Ihnen nichts vom Pferd erzählen. Mein Garten ist zu kleiner für einen abendlichen Barfuß-Ausflug, aber ich genieße es abends zum Feierabend meinen Heimweg durch die Hamburger Grünanlagen anzutreten und so mit einem guten Podcast auf den Ohren möglichst entspannt zu Hause bei meiner Familie anzukommen.
Und jetzt: Viel Spaß mit den Tipps zur Rasenpflege im Sommer und natürlich ihrer Umsetzung in Ihrem Garten!