
Rasensamen - Arten und Sorteninformationen
Wenn Sie sich schon einmal gefragt haben, woher die Preisunterschiede bei Rasenmischungen kommen, oder "warum das Gras auf der anderen Seite immer etwas grüner ist", - die Antwort liegt zumeist in den verwendeten Sorten. Der Rasen sollte im Normalfall besonders pflegeleicht und besonders grün sein, doch wer hier bei der Qualität spart hat meistens keine guten Ergebnisse. Vor der Kauf lohnt es sich auch eine Standortanalyse durchzuführen damit man genau weiß welche Teile zum größten Teil in der Sonne bzw. Schatten liegen.
Was zeichnet hochwertige Rasensamen Mischungen aus?
Was zeichnet hochwertige Rasensamen Mischungen aus?
Besonders qualitativ hochwetig sind die Mischungen die einen langsamen und dichten Wuchs sowie hohe Trittfestigkeit vorweisen. Je nach Verwendungszweck werden die passenden Rasensamen Sorten mit einem bestimmten Mengenverhältnis in die Mischung gegeben. Im Normalfall handelt es sich um die Gräserarten "deutsches Weidlegras", "Rot-Schwingel", "Straußgras" sowie "Wiesen-Rispe". Wohingegen sich Rot-Schwingel und Straußgras besser für einen Zierrasen eignen, sind höhere Anteile an Weidelgras und Wiesenrispe besser für Gebrauchsrasen geieignet.
Eine Besonderheit sind die Rasensamen Sorten die für einen Schattenrasen geeignet sind, da hier vorwiegend Sorten enthalten sind, die mit weniger Licht als normale Sorten zurechtkommen. Dazu gehört sowohl die Läger-Rispe als auch die Rasen-Schmiele. Weitere Informationen zum Schattenrasen und worauf es hierbei ankommt finden sie in unserem verlinkten Beitrag.
Wie werden Rasensamen Sorten bewertet?
Damit Sie in der Lage sind die für Sie bestmögliche Qualität auszuwählen, finden Sie bei uns eine Übersicht der Zusammensetzung verschiedener Saatmischungen sowie die entsprechende Bewertung. Erfahren Sie hier wie Rasensamen getestet und benotet werden.
Rasenmischungen werden in den allermeisten Fällen als Zusammensetzung verschiedener Sorten, ein- oder mehrerer Arten angeboten.
Arten sind unterschiedliche Gräser, z.B. Lolium Perenne (Deutsches Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe). Jede Art, verfügt über einige charakteristische Eigenschaften, wie z.B. der schnelle Wuchs und die hohe Strapazierfähigkeit von Lolium perenne.
Sorten sind die unterschiedlichen Züchtungen innerhalb einer Art, so gibt es z.B. mehr als 100 zugelassene Sorten der Art Lolium perenne. Die Sorten einer Art teilen sich somit die grundsätzlichen Eigenschaften der Art, unterscheiden sich aber im Detail und abhängig vom Züchtungsziel teils stark voneinander. Diese Züchtungsziele können z.B. sein:
- besonders helle, oder besonders dunkle Färbung.
- hohe Blattfeinheit und Narbendichte.
- besonders hohe Strapazierfähigkeit für den Einsatz in Sportrasen.
- langsamer Wuchs bei hohem Deckungsgrad für den Einsatz im Landschaftsrasen.
- und viele mehr.
Wer kontrolliert und bewertet die Ergebnisse dieser Züchtungen?
In Deutschland übernimmt diese Aufgabe das Bundessortenamt (BSA) Das Bundessortenamt ist zuständig für die Erteilung von Sortenzulassungen und Sortenschutz. Vereinfacht gesagt: wer in Deutschland eine neue Sorte Saatgut in Verkehr bringen möchte, muss hierzu eine Sortenzulassung vom Bundessortenamt erlangen. Damit eine neue Sorte zugelassen wird, muss die neue Sorte Verbesserungen gegenüber bestehender Sorten aufweisen können, andernfalls wird sie nicht zugelassen.
Die "Beschreibende Sortenliste Rasengräser"
Das Bundessortenamt nimmt hierzu alle 2 Jahre eine Reihe von Prüfungen von Rasengräsern vor und veröffentlicht die Ergebnisse in der "Beschreibenden Sortenliste Rasengräser".
Die Gräser werden dabei auf verschiedene Kriterien getestet und auf einer Skala von 1- 9 bewertet, wobei hohe Werte die wünschenswerten Ausprägungen bedeuten.
Die getesteten Rasenbewertungen sind aufgeteilt in 4 Gruppen.
Die in den folgenden Gruppen getesteten Raseneigenschaften sind im wesentlichen immer die gleichen, der Unterschied liegt in der Art der Nutzung. Zur Verdeutlichung: Die Narbendichte einer Sorte kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem ob sie kaum (im Landschaftsrasen), regelmäßig (im Gebrauchsrasen) oder stark (im Strapazierrasen) bzw. unter Tiefschnittbedingungen belastet und gepflegt wird.
- Prüfung auf Gebrauchsraseneignung
Alle Rasengräser werden dieser Prüfung unterzogen. - Ergänzende Prüfung auf Strapazierraseneignung
Getestet werden nur die grundsätzlich für die Strapazierrasennutzung geeigneten Arten. - Tiefschnittraseneignung
Getestet werden nur die grundsätzlich für den Tiefschnitt geeigneten Arten. - Ergänzende Prüfung auf Landschaftsraseneignung
Getestet werden die meisten, wenn auch nicht alle Arten.
Eine Übersicht aller bewerteten Raseneigenschaften und Gruppen, sowie die jeweils erreichte Benotung der hier angegebotenen Sorten, finden Sie auf den Produktdetailsseiten unter Sortendetails.
Anhand der erzielten Rasenbewertungen, leitet das Bundessortenamt nun je nach Gruppe die sogenannten Eignungen ab.
Bei den Bewertungen der Eignungen, wird zudem die Art der getesteten Sorte berücksichtigt, da einige Arten per se besser für z.B. Strapazierrasen geeignet sind als andere.
- Eignung im Gebrauchsrasen (und Eignung im Zierrasen).
- Eignung im Strapazierrasen
- Eignung im Landschaftsrasen
- Eignung im Tiefschnittrasen
Die erreichten Eignungen sind zum einen natürlich von großer Bedeutung für den Züchter, aber auch für den interessierten Verbraucher wertvoll. So sehen die Vorgaben bei Regelsaatgutmischungen bestimmte Mindesteignungen je Art vor, in einer Regelsaatgutmischung 2.3 - Gebrauchsrasen Spielrasen, müssen Beispielsweise mindestens 2 Sorten Lolium perenne enthalten sein, wovon eine mindestens die Gebrauchsraseneignung 6, die andere mindestens die Gebrauchsraseneignung 7 aufweisen muss.
Besonders erfolgreiche Züchtungen, also Sorten die viele wünschenswerte Eigenschaften und hohe Eignungsbewertungen miteinander verbinden, sind natürlich dementsprechend hochpreisiger.
