Die Begrünung von Parkplatzflächen ist eine ganz besondere Herausforderung. Denn den hier vorherrschenden Bedingungen sind nur wenige Gräser gewachsen. Ganz besonders hervorzuheben ist natürlich die Belastung durch die Autos, die immer wieder über die Graspflanzen rollen.
Doch nicht nur widerstandsfähig, auch pflegeleicht sollten die Grasarten sein, die hier Verwendung finden. Denn die Pflege der Grünfläche auf Parkplätzen wird oft nur selten und im begrenzten Umfang vorgenommen. Die Graspflanzen sind hier also oft weitestgehend auf sich allein gestellt.
Und noch ein dritter Faktor ist entscheidend. Denn eine der Hauptaufgaben der Rasenfläche auf Parkplätzen ist es, Regenwasser in das Erdreich durchsickern zu lassen, sodass sich keine Verschlämmung oder Staunässe bilden kann.
Nutzungsbereich der Regel-Saatgut-Mischung RSM 5
Saatgut-Mischungen für Parkplatzrasen finden natürlich auf öffentlichen Parkplätzen Verwendung, können aber auch rund um das Eigenheim eingesetzt werden. Sie sind eine gute Alternative für Stellplätze oder Auffahrten, die man nicht durch andere Bebauung verunstalten möchte.
Bei häufig belasteten Stellen wie beispielsweise der Auffahrt kann auch mit einem Rasengitter ein Kompromiss geschlossen werden. Dabei wird die Auffahrt mit Steinen oder Betonplatten in einem gewissen Muster ausgelegt. Die Zwischenräume werden dann mit Rasen begrünt.
Dadurch entsteht ein sehr gesundes und grünes Bild, das die Betonplatten oder die Steine verdeckt. Wenn jedoch ein Auto darüberfährt, rollen die Reifen über die Betonplatten, während die Rasenpflanzen nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen werden.
Geeignete Grasarten für Parkplatzrasen nach RSM 5
Aber wie sieht nun eine Saatgut-Mischung aus, die all diesen Herausforderungen gerecht wird? Welche Grasarten sind für diesen Zweck besonders geeignet? Schauen wir uns die Zusammensetzung der Mischung für Parkplatzrasen einmal genau an!
Eine sehr gute Orientierungshilfe bei der Neuanlage oder Pflege von Parkplatzrasen bietet die jährlich veröffentlichte Liste über Rasen-Saatgut-Mischungen (RSM) der Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau. Diese unabhängige Gesellschaft orientiert sich dabei nicht nur an ihrem langjährigen Erfahrungsschatz, sondern berücksichtigt ebenso die neuesten Erkenntnisse der Forschung in diesem Bereich.
Für die Begrünung von Parkplatzflächen empfiehlt die Gesellschaft die Verwendung von weitverbreiteten Grasarten. Dazu gehören natürlich die beiden klassischen Grasarten Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) und das Wiesen-Rispengras (Poa pratensis). Sie gelten als sehr widerstandsfähig und robust und sind außerdem bestens an die hiesige Witterung angepasst.
Darüber hinaus werden der Saatgut-Mischung noch zwei Gräser aus der Familie des Rotschwingels (Festuca rubra) beigemengt. Die sind einerseits der Ausläuferrotschwingel (Festuca rubra rubra) und andererseits der Rotschwingel mit kurzen Ausläufern (Festuca rubra trichophylla). Sie festigen die Grasnarbe durch ihren dichten Wuchs und bieten so ungewünschten Grasarten oder Unkraut keinen Raum, sich anzusiedeln.
Außerdem kann der Mischung noch ein geringer Anteil Achilea millefolium hinzugefügt werden, die jedoch deutlich bekannter ist unter ihrem deutschen Namen – Schafgarbe. Sie gilt als äußerst widerstandsfähig und zudem noch als zuverlässiger Bodenfestiger. Die genaue
Zusammensetzung der Regel-Saatgut-Mischung RSM 5
Den Hauptbestandteil der von der Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau vorgeschlagenen Saatgut-Mischung für Parkplatzrasen bilden das deutsche Weidelgras und das Wiesen-Rispengras. Sie kommen zu jeweils ungefähr 40 % vor.
Die beiden Rotschwingelgräser werden zu einem Anteil von jeweils 10 % dazugegeben und stehen somit also für die verbleibenden 20 % der Mischung. Die Schafgarbe macht nur einen sehr geringen Anteil aus und wird nicht unbedingt empfohlen. Dort, wo sie beigemischt wird, liegt ihr Anteil kaum über 2 %, die zu Lasten des Wiesen-Rispengrases gehen.
Diese Zusammensetzung eignet sich für alle möglichen Standorte und Bodenbeschaffenheiten, denn sie ist sehr ausgewogen und die Eigenschaften der verwendeten Grasarten sehr breit gefächert. Die genaue Zusammenstellung kann je nach Standort leicht variieren, doch bleibt im Großen und Ganzen ähnlich.
Parkplatzrasen für warme und trockene Lagen
Obwohl die eben beschriebene Mischung sehr flexibel einsetzbar ist, bietet die Forschungsgesellschaft aber noch eine zweite Variante für Parkplatzrasen in besonders trockenen und warmen Lagen an. Allerdings werden hierfür keine expliziten Angaben gemacht, sondern es wird auf die Zusammensetzung von Gebrauchsrasen in Trockenlagen verwiesen.
Diese beinhaltet im Vergleich zu der eben genannten Saatgut-Mischung gar kein oder nur 10 % Deutsches Weidelgras und einen Anteil an Wiesen-Rispengras von 15 bis 35 %. Dafür steigt der Anteil an Rotschwingelgräsern deutlich an und liegt bei etwa 60 %. Für eine besonders widerstandsfähige Wiese werden jedoch verschiedene Unterarten des Rotschwingels verwendet.
Fazit zum Parkplatzrasen
Parkplatzrasen muss sehr widerstandsfähig sein und sollte darüber hinaus ohne viel Pflege auskommen. Er sollte außerdem zur Entwässerung beitragen und das Versickern von Regenwasser im Erdreich erleichtern. Denn durch die konstante Belastung durch schwere Autos kann der Boden leicht verdichtet werden. Das Resultat sind Pfützen und auf lange Sicht auch Verschlämmung, was dann dazu führen kann, dass die Rasenfläche verschwindet.
Dies kann durch die richtige Zusammensetzung verschiedener Grasarten verhindert werden, deren unterschiedliche Eigenschaften sich zu einer robusten Grasfläche ergänzen. Gut geeignet sind das Deutsche Weidelgras, das Wiesen-Rispengras und Rotschwingel. In besonders trockenen Lagen empfiehlt es sich, den Anteil an Rotschwingel auf Kosten des Deutschen Weidelgrases zu erhöhen.